Wege zur Selbstwerdung. Märchen.

Märchen, sowohl die bekannten als auch selbst erdachte, können eine wichtige Rolle auf dem Weg zum Selbst erfüllen. Sie ermöglichen Selbsterkenntnis und geben Anregung zur Veränderung der Lebenssituation. Märchen stellen symbolisch menschliche Probleme dar und bieten mögliche Lösungen an. Ihre Symbole und Figuren sprechen unbewusste Aspekte an. Jeder kann Symbole in Märchen auf seine konkrete Lebenssituation beziehen, es gibt nie die „richtige“ Interpretation des Märchens. Sie enden immer mit dem Sieg des Guten und der Bestrafung des Bösen, was dem Menschen Hoffnung und Optimismus verleiht.

Der Märchenheld muss eine Entwicklung durchmachen und zu neuen Erkenntnissen kommen. Dieser Entwicklungsprozess ist oft mit einer Wanderung oder Reise verbunden, während derer er Figuren trifft, die ihn entweder unterstützen, behindern oder angreifen. Am Ende des Weges hat er erforderliche Entwicklungen vollzogen und kann in der neuen Situation sein Leben fortsetzen.

Das Märchen kann eine Orientierungshilfe für den Klienten sein, indem es zeigt, welcher Entwicklungsweg aus dem Problem in eine neue Lebenssituation führt. In der Beratung gibt die Arbeit am Märchen dem Klienten Mut, sich mit eigenen Problemen auseinanderzusetzen. Er identifiziert sich mit einem Märchenhelden, der vor ähnlichen Herausforderungen steht und erarbeitet mögliche Ursachen der Situation und Lösungsvorschläge. Als Märchenheld ist der Klient vom Problem distanziert und nicht von ihm gelähmt.

Quelle:

S. Preis, Märchen in der Therapie – Wege aus Angst und Symbiose,
https://www.grin.com/document/103001

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Wege zur Selbstwerdung. Archetypen.