Wege zur Selbstwerdung. Archetypen.
Archetypen sind Verhaltensmuster, die unterschiedliche Formen des Selbst repräsentieren. Dies sind kollektive Persönlichkeitstypen, die im kollektiven Unbewussten existieren. C.G. Jung studierte Symbole und Mythen vieler verschiedenen Kulturen und beschrieb zwölf Archetypen in seinem Werk „Archetypen: Urbilder und Wirkkräfte des kollektiven Unbewussten“. Die Archetypen bedeuten angeborene Tendenz, die das Leben zum Ausdruck bringen. Sie werden aus Unbewussten gespeist und definieren besondere Eigenschaften, die ein Mensch besitzt. Sie werden in Geschichten dargestellt und symbolisieren uralte Charaktere und Handlungen. Keine von ihnen unterliegt einem Geschlecht. In jedem Archetyp ist auch Polarität zu erkennen, alle haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften.
Die zwölf Archetypen lassen sich in vier verschiedene Gruppen gliedern. Jede Gruppe von Archetypen repräsentiert ein eigenes emotionales Thema oder eine Lebensaufgabe. Diese Themen und Lebensaufgaben sind in jedem Menschen vorhanden, stärker oder schwächer ausgeprägt. Wenn eine Integration aller Archetypen in dem Individuationsprozess erfolgt, wird ein Mensch Ganzheit und Frieden erleben. Hier ist es wichtig, flexibel auf Anforderungen im Leben zu reagieren. In bestimmten Situationen sollen adäquate archetypische Energien im Menschen präsent sein.
Die erste Gruppe von Archetypen heißt „Autonomie“. Zu dieser Gruppe gehören: der Unschuldige – Natürlichkeit (Freude), der Weise – Wahrheit (Wissen), der Entdecker – Freiheit (Abenteuer). die zweite Gruppe heißt „Veränderung und Chaos“. Zu ihr gehören der Rebell – Befreiung, der Zauberer – Gestaltung, der Held – Triumph. Die dritte Gruppe heißt „Nähe und Verbindung“. Diese Gruppe repräsentiert: der Liebende – Intimität (Vertrautheit), der Narr – Vergnügen, die Jedermann – Zugehörigkeit. Zur vierten Gruppe „Struktur und Ordnung“ gehören: der Betreuer – Fürsorge, der Herrscher – Kontrolle und der Schöpfer – Innovation.
G. Mackenthun, “Grundlagen der Tiefenpsychologie”, Psychosozial-Verlag, Seite 46 - 47.
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