Verwöhnung

In diesem Fall verwöhnt die Mutter aus Angst vor Liebesverlust oder unbewusster Verlustangst das Kind. Es wäre ihr am liebsten, wenn das Kind immer ein Baby bliebe – hilflos und abhängig. Das Kind wird für sie zum ganzen Lebensinhalt. Wenn das Kind größer wird, will sie nicht akzeptieren, dass das Kind sie, ihre Nähe und Zärtlichkeit weniger braucht. Das Kind wird mit der Nähe der Mutter überfordert und
hat keine Chance für Eigenimpulse und eigene Wünsche. Die Mutter wird dem Kind, und später dem Jugendlichen, die Außenwelt als schwer und gefährlich darstellen. Das Kind wird daran gehindert ein eigenes Selbst zu entwickeln und zu stärken. Dadurch erscheint ihm die Lebensbewältigung als eine sehr schwierige und erschreckende Aufgabe.

Die Mutter lässt das Kind nicht altersgemäß los, was seine eigene Entwicklung anhält. Das Kind bleibt auf die Mutter fixiert und lernt die eigenen Möglichkeiten und Grenzen nicht kennen. Der Erwachsene nimmt dann eine resignative Einstellung ein, ist bequem und passiv. Er versucht, die Angst vor der Selbstwerdung zu vermeiden und auf das eigene Sein zu verzichten. Der Mensch kommt in eine Krise, wenn er keine Ersatzmutter („Versorgungsehe“) findet oder wenn er mit der Zeit mit wachsender Selbsterkenntnis diese Ehe ablehnt12. In diesem Fall muss der Erwachsene eigenständig werden, damit er aus dem Muster heraustreten kann

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Versagung

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Mangelhafte Erziehung und Entfernung vom Selbst