Wege zur Selbstwerdung. Assoziationstechnik.

Freie Assoziationen sind eine weitere Technik aus der Tiefenpsychologie, um das Unbewusste zu erforschen. In dieser Technik geht es darum, eigenen Einfällen zu Personen, Symbolen, Ereignissen und Dingen freien Lauf zu lassen, ohne es zu bewerten. Die Antworten sollen unmittelbar erfolgen. Die Assoziationen tragen emotionale Belastungen mit sich, was in der Körpersprache deutlich wird. C. G. Jung fand das Instrument besonders in der Familientherapie geeignet, da es ermöglichte, den Ursprung mehreren Problemen zu identifizieren[1].

Als erster beschrieb Aristoteles die Regeln der gedanklichen Assoziation. Erstens fiel ihm auf, dass einzelne Ideen aufgrund ihrer Ähnlichkeiten miteinander kombiniert werden können, zum Beispiel Brot mit Semmeln. Zweitens, Ideen können miteinander wegen des Kontrasts kombiniert werden, zum Beispiel: ja mit nein, weiß mit schwarz. Drittens, Ideen werden aufgrund des zeitlichen oder räumlichen Zusammentreffens assoziiert, zum Beispiel Tisch mit Essen, Schule mit Lernen.

Diese Methode ermöglicht es zu erklären, warum Erlebnisse wiedererkannt, entstellt oder nicht beachtet werden. In der Assoziationstechnik wird das Erinnern essentiell. Der Denkprozess hat weniger mit bewusstem Entscheiden zu tun. Überdies muss der Mensch aus der Masse von Eindrücken und Erlebnissen eine Einzelheit aussondern. Er unterscheidet während der Aufmerksamkeitsfokussierung zwischen dem, was er wichtig und interessant findet, und dem Hintergrund[2].

Die Methode des Assoziierens wird nicht nur in der Psychotherapie angewendet, sondern auch im außertherapeutischen Kontext, um Kreativität und Selbsterkenntnis anzuregen.


[1] https://gedankenwelt.de/der-wortassoziationstest-von-carl-gustav-jung/

[2] G. Mackenthun, “Grundlagen der Tiefenpsychologie”, Psychosozial-Verlag, Seite 46 - 47.

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